Kräuterkartoffeln oder Frühlingserwachen in der Küche
Durch die Küchenfenster stehlen sich gerade einige wärmende Sonnenstrahlen, der Himmel überlegt noch was er schicken soll. Fragte er mich, würde ich den Frühling bestellen.
In meinem Garten sitzen die vielen Zwiebelpflanzen und Stauden in den Startlöchern, nur die
Schneeglöckchen, Märzbecher, Krokusse und Winterlinge haben sich schon heraus gewagt.
Auch mein Magen sehnt sich nach Frühling, das heißt, er möchte frische, grüne Kräuter.
Auf der Suche im Garten mache ich ein paar leckere Entdeckungen:
Der Schnittlauch lacht mich an, seine Spitzen sind schon einige Zentimeter lang. Ihn könnte ich noch ausgraben, in einen Topf pflanzen und im Haus zu schnellerem Wachstum antreiben.
Die Petersilie ist noch beleidigt, der Winter hat sie braun werden lassen. Allerdings kämpfen sich winzig kleine, zartgrüne Spitzen durch den kalten, teils noch gefrorenen Boden.
Die weiße Katzenminze war sehr neugierig. Da sie keinen Mantel besitzt, sind ihre Blätter
vor Kälte blau-lila anstatt grün
Der Löwenzahn schiebt stolz seine ersten schmalen Blätter durch den alten flachen Maulwurf-
Hügel. Sie zeigen auch schon ihre Zähne.
Nebenan das Gänseblümchen zeigt zwar noch keine Blüten, aber seine leckere, dunkelgrüne
Rosette hat der Winterkälte getrotzt.
Die Knoblauchpiefen stehen wie die Zinnsoldaten am Wegesrand und erlauben mir eine kleine Ernte. Sie schmecken köstlich nach Frühling.
Die Gundelrebe schlängelt sich unter den Buchsbäumen hindurch. Sie will aber noch nicht geerntet werden, weil sie seit dem letzten Sommer das gleiche Blätterkleid trägt und bitter
schmeckt. Zum Glück ändert sich das bald.
Wer jetzt keinen Garten besitzt, sollte mit offenen Augen über den Wochenmarkt oder in den Bioladen gehen und wird grüne Frühlingskräuter finden, die bei mir noch schlafen.
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